Habe ich eine Nahrungsmittelallergie? Woran du sie erkennen kannst.

Silvia Berft in der Naturheilpraxis

Viele Patienten kommen zu mir in die Praxis und sind unsicher, ob es sich bei ihnen um eine Nahrungsmittelallergie handelt oder nicht. Sie fragen sich deswegen oft: „Habe ich eine Nahrungsmittelallergie? Und woran genau kann ich das überhaupt erkennen?“ Und genau diesen beiden Fragen möchte ich mich heute widmen.

Wenn du also nach dem Essen immer wieder Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall , Hautausschlag oder Ähnliches hast, kommt dir ganz schnell der Verdacht, dass du vielleicht von einer Nahrungsmittelallergie betroffen bist.

Ein kleines bisschen kann ich dich jedoch schon mal vorab beruhigen: Nahrungsmittelallergien sind tatsächlich viel seltener, als angenommen. Oftmals stecken auch ganz andere Ursachen hinter deinen Beschwerden. Deswegen ist es auch so enorm wichtig, dass eine gesicherte Diagnose gestellt wird. Vor allen Dingen soll vermieden werden, dass du auf irgendwelche Nahrungsmittel verzichtest, was vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre.

Welche Symptome sind wichtig?

Meistens ist es so, dass schon kleinste Mengen von einem bestimmten Lebensmittel ausreichen, um bei dir (oder deinem Kind) Symptome auszulösen. Das Blöde daran ist, dass diese Symptome völlig unterschiedlich sein können. Und zu allem Übel auch noch verschiedene Organe betreffen können.

Dies sind die drei Hauptreaktionen:

1. Magen-Darm-Beschwerden – die Klassiker: Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen. Diese Beschwerden treten zeitnah auf, meist innerhalb einer halben Stunde nach dem Essen, jedoch spätestens ein paar Stunden danach.

2. Reaktionen im Mund-Rachen-Bereich oder auf der Haut: Diese Reaktionen kommen auch sehr häufig vor und sind in der Regel nicht zu übersehen. Typische Merkmale sind hier Juckreiz, Schwellungen oder Hautausschläge. Die Hautausschläge gehen oft einher mit Rötung und Quaddeln.

3. Atemprobleme: Auch diese treten oft in Erscheinung. Typisch hier sind Husten, Heiserkeit und Atemnot.

📌 Folgendes solltest du noch unbedingt wissen: Mit einer Nahrungsmittelallergie ist nicht zu spaßen. Im schlimmsten Fall kann durch das entsprechende Nahrungsmittel eine sogenannte anaphylaktische Reaktion ausgelöst werden. Sie tritt plötzlich auf und kann im schlimmsten Fall zum anaphylaktischen Schock führen. Ich empfehle dir hier auf jeden Fall eine Anaphylaxie-Schulung und ein entsprechendes Notfallset.

Wie oben bereits erwähnt, können hinter diesen Symptomen jedoch auch ganz andere Krankheitsbilder stecken. Da gibt es auf der einen Seite beispielsweise noch die Nahrungsmittelintoleranzen oder die toxischen Reaktionen. Aber auch Magen-Darm-Infekte oder ein Reizdarmsyndrom (RDS) können ähnliche Symptome auslösen.

Du siehst also, wie wichtig es ist, dass eine genaue Diagnose gestellt wird.

Wie wird eine Diagnose gestellt?

Damit du auch wirklich optimal beraten und versorgt wirst, solltest du folgende Schritte befolgen:

Erster Schritt: Hausarzt

Der erste Weg ist es, zu deinem Hausarzt zu gehen und ihm deinen Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie mitzuteilen. Wenn du schon einen ganz konkreten Verdacht hast, kann der Arzt hier schon einen Haut- oder Bluttest veranlassen. Hier geht es darum, festzustellen, ob dein Immunsystem auf bestimmte Auslöser übermäßig reagiert.

📌 Wichtig: Bitte nicht wild herum testen lassen! Damit könntest du dir mehr schaden als helfen. Wenn du dir also nicht sicher bist, was genau der Auslöser ist, dann gehe auf jeden Fall erst den nächsten Schritt: die Ernährungsberatung.

Damit sich die Krankenkasse an den Kosten für die Ernährungsberatung beteiligt bzw. sogar ganz übernimmt, brauchst du erst eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung für die Ernährungsberatung. Diesen Prozess habe ich dir in meinem Blogartikel „Wann bezahlt die Krankenkasse eine Ernährungsberatung?“ erklärt.

Zweiter Schritt: zertifizierte Ernährungsberaterin

Bei deiner Ernährungsberaterin gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen:

1. Du weißt nicht, auf welches Lebensmittel du reagierst.

Die Beratung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, also mit einer umfassenden Befragung. Danach bekommst du ein Formular für deine Ernährungsprotokolle mit. Du darfst ab nun ein Ernährungstagebuch führen. Hier erfasst du nicht nur deine Lebensmittel, sondern auch deine Getränke. Und vor allem, nach was und wann Beschwerden auftreten. Dadurch kommen wir der Sache näher und können das störende Nahrungsmittel festlegen. Um diese Diagnose zu sichern, wird daraufhin der Haut- oder Bluttest auf genau dieses Allergen von deinem Hausarzt gemacht. Danach geht es bei deiner Ernährungsberaterin weiter mit der diagnostischen Diät.

2. Du bist dir ziemlich sicher, auf welches Lebensmittel du reagierst.

Die Beratung beginnt wie unter Punkt 1: ausführliche Anamnese, ein Ernährungstagebuch führen. Hier wird jedoch das vermutete auslösende Allergen bereits reduziert bzw. sogar gemieden. Die Aufgabe der Ernährungsberaterin besteht nun darin, anhand des Ernährungstagebuches festzustellen:

  • wo sich der Auslöser evtl. noch verstecken könnte
  • welche wichtigen Nährstoffe ersetzt werden müssen
  • inwieweit individuelle Verträglichkeiten berücksichtigt werden können
  • welche Verstärkungsfaktoren evtl. eine Rolle spielen
  • ob der Bedarf einer vollwertigen Ernährung gedeckt ist

Eine weitere wichtige Aufgabe deiner Ernährungsberaterin ist es, dich umfassend bei deiner praktischen Umsetzung zu unterstützen. Denn je genauer deine Allergie festgelegt ist, umsomehr Lebensqualität kannst du zurückgewinnen.

Hauptallergene: Eier, Milch, Nüsse, Sesam, Senf
Beispiele Hauptallergene: Eier, Milch, Senf, verschiedene Nüsse, Sesam.

Dritter Schritt: Provokationstest

Du hast das vermutete auslösende Allergen nun eine Zeitlang weggelassen und dir geht es deutlich besser. Um das Ganze nun hieb- und stichfest zu machen, wird ein Provokationstest unter ärztlicher Aufsicht vorgenommen. Dies wird dein Hausarzt wahrscheinlich nicht machen. Hier ist dann der Allergologe gefragt.

Wenn es hier nun zu einer eindeutigen Reaktion nach gezielter Provokation kommt, kannst du dir 100 Prozent sicher sein, dass du nun deinen Auslöser gefunden hast.

Vierter Schritt: zurück zur Ernährungsberaterin

Nun gibt es kein Vermuten mehr – die Situation ist klar: Du bist allergisch gegen …! Nun kannst du mit deiner Ernährungsberaterin evtl. nochmals deine individuelle Ernährung anpassen und weiter optimieren.

Weitere Informationen

Wenn du Fragen dazu hast, dann melde dich gerne bei mir. Entweder per Telefon, WhatsApp oder E-Mail. Ich bin allergologisch ausgebildete Ernährungstherapeutin und unterstütze dich gerne.

Hier findest du noch weitere hilfreiche Artikel von mir zum Thema Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien:

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