Wie kann ich Allergene beim Einkaufen erkennen?

Fisch mit Obst und Spargelrisotto

Du (oder dein Kind) hast die Diagnose Lebensmittelallergie bekommen und fragst dich nun: Wie kann ich Allergene beim Einkaufen erkennen? Denn dir ist klar: Es ist wichtig, dass du diese Allergene meidest. Also die, die bei dir (oder deinem Kind) festgestellt wurden. Wie dir dies gelingt, erfährst du in diesem Artikel.

Allergene müssen gekennzeichnet werden

Praktisch ist, dass zumindest mal die 14 Hauptauslöser für Allergien auf allen Nahrungsmitteln gekennzeichnet sein müssen. Welche das genau sind, dazu kommen wir noch. Aber nun zurück zur Kennzeichnungspflicht. Diese 14 Hauptallergene müssen für dich gut ersichtlich sein. Deswegen werden sie auf den Verpackungen bei der Zutatenliste optisch hervorgehoben. Meistens sind sie fettgedruckt, manchmal auch noch unterstrichen. Auf jeden Fall so, dass sie für dich gut sichtbar und gut lesbar sind.

Beispiel Fleischsalat mit den Allergenen Ei, Senf und Sellerie:

Allergene Fleischsalat

Die EU-Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) schreibt vor, dass in allen EU-Mitgliedsländern diese Allergene gekennzeichnet werden müssen. Jedoch nicht nur auf verpackten, sondern auch auf unverpackten Nahrungsmitteln.

Ausnahmen gibt es bei Lebensmitteln, deren Bezeichnung schon selbsterklärend ist. Wenn du also Milch kaufst, dann muss nicht extra gekennzeichnet werden, dass Milch drin ist. Wäre ja auch irgendwie komisch, wenn du Milch kaufst, aber gar keine drin ist. 😊

Verpackte und unverpackte Lebensmittel

Also, bei verpackten Nahrungsmittel ist das Ganze ja ziemlich einfach: Du schaust auf die Zutatenliste.

Bei unverpackter Ware sieht es etwas anders aus. Unverpackte Lebensmitteln findest du in Restaurants, Bäckereien, Metzgereien, Eisdiele, Kantinen, Gemeinschaftsverpflegungen (wie Kindergarten, Schulen) und auf dem Wochenmark. Auch hier müssen dir die Allergene in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt werden können. Hier ein paar Beispiele dafür:

  • in der Speise- oder Getränkekarte, oft als Fußnote oder als Extrablatt
  • als Mappe oder Kladde beim Bäcker oder Metzger, wo du nachschauen kannst
  • manchmal auch auf einem Schild in Nähe des Lebensmittels
  • es ist ein Aushang mit den Infos vorhanden
  • eine andere Art, wo du dir leicht die Info in schriftlicher oder elektronischer Form holen kannst, z.B. Prospekt, PC, Ausdruck etc.

Wenn dir etwas unklar ist, unbedingt immer fragen.

Probleme mit der Kennzeichnung

Bei Großpackungen stehen die Zutaten nur auf der äußeren Verpackung. Bestes Beispiel hierfür sind alle möglichen Schokoriegel. Auf den Einzelverpackungen findest du dann keine Zutatenliste mehr. Wenn du (oder dein Kind) also so etwas bekommst, erst überprüfen und nicht gleich essen. Zum Beispiel nach der Umverpackung fragen. Oder, wenn diese nicht mehr vorhanden ist, besser auf den Riegel verzichten.

Und dann gibt es da noch die Rezepturänderungen. Dies ist eine ganz besonders fiese Sache. Es kann dir also passieren, dass der Hersteller die Rezeptur ändert, ohne dass irgendwo darauf hingewiesen wird. Im Prinzip bedeutet dies für dich, dass du jedes Mal dein Produkt aufs Neue überprüfen solltest. Ganz besonders wichtig ist dies bei Fertigprodukten. Deswegen auch nach Möglichkeit nach natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln greifen. Dann kannst du ganz unbedenklich selbst etwas daraus zaubern.

Kann Spuren enthalten von …

Diesen Satz hast du bestimmt auch schon mal auf einer Verpackung gelesen. Dieser Satz ist für dich wichtig. Er bedeutet nämlich, dass auch mal unbeabsichtigt ein Allergen in dem Produkt landen kann. Und „Spuren“ ist leider so gar nicht definiert. Es kann also auch mal ein größeres Stück sein, beispielsweise von einer Nuss. Wenn du also auf der sicheren Seite sein möchtest: Lass dieses Produkt weg, wenn dein Allergen darauf erwähnt ist. Auch Spuren können bei einer Allergie bereits gefährlich werden.

Übrigens muss die bestehende Möglichkeit noch nicht einmal angegeben werden. Dafür gibt es nämlich bisher keine Kennzeichnungspflicht. Der Hersteller entscheidet also selbst, ob er es aufführen möchte oder nicht.

Sonstige Allergieauslöser

Zusätzlich gibt es natürlich noch jede Menge anderer Allergieauslöser außer den 14 Hauptallergenen. Diese müssen jedoch nicht gekennzeichnet werden. Dazu gehören beispielsweise Karotten, Äpfel, Tomaten, Erbsen, Linsen, Kräuter und Gewürze. Du kannst sie nur erkennen, wenn sie in der Zutatenliste als Bestandteil aufgeführt sind. Wenn sie jedoch nur unter zwei Prozent vom Endprodukt ausmachen, müssen sie nicht aufgeführt werden. Zum Beispiel auch als kleiner Bestandteil von Gewürz- oder Kräutermischungen.

Die 14 allergenen Lebensmitel

Diese 14 Lebensmittel lösen in Europa etwa 90 Prozent aller Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten aus.

  • Glutenhaltige Getreide, namentlich Weizen (Dinkel und Khorasan-Weizen), Roggen, Gerste, Hafer und deren Hybridstämme
  • Krebstiere
  • Eier
  • Fische
  • Erdnüsse
  • Soja
  • Milch (einschließlich Laktose)
  • Schalenfrüchte, namentlich Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Kaschunüsse, Pekannüsse, Paranüsse, Pistazien, Macadamianüsse, Queenslandnüsse
  • Sellerie
  • Senf
  • Sesamsamen
  • Schwefeldioxid und Sulfite (ab 10 mg pro kg oder Liter)
  • Lupinen
  • Weichtiere und daraus hergestellte Erzeugnisse.

Tipps für einen entspannteren Einkauf

So kannst du deine Allergene beim Einkaufen erkennen und somit auch vermeiden:

Tipp 1: Wichtigster Tipp überhaupt: Immer die Zutatenliste lesen! Plane also am besten gleich etwas mehr Zeit zum Einkaufen ein.

Tipp 2: Auf mögliche Rezepturänderungen achten. Manchmal weißt auch eine neue Verpackung oder ein anderes Logo darauf hin.

Tipp 3: Koche und backe möglichst viel selbst. Dann weißt du ganz genau, was darin enthalten ist. Und du kannst die Allergene wunderbar umgehen.

Tipp 4: Wenn du bei loser Ware unsicher bist, frage nach. Lieber dreimal gefragt als einmal falsch gegessen.

Tipp 5: Verlasse dich nie auf Auskünfte wie „ich glaube …“, „vielleicht …“. Frage nach Demjenigen, der es ganz sicher weiß oder lass dir etwas Schriftliches zeigen.

So machst du es dir leichter

Gerade am Anfang, wenn du (oder dein Kind) die Diagnose „Lebensmittelallergie“ erhältst, scheint alles furchtbar kompliziert zu sein.

  • Welche Lebensmittel können meine Allergie auslösen?
  • Welche Besonderheiten gibt es zu beachten?
  • Wie kann ich die Allergene beim Einkaufen erkennen?
  • Was muss ich in meiner Küche beim Vorbereiten und Kochen beachten?
  • Was muss ich beachten, wenn ich außer Haus esse?
  • Wie kann ich verschiedene Nährstoffe ersetzen?
  • Welche Alternativen kann ich nutzen?

Damit du dich nicht im Ernährungslabyrinth verirrst, gibt es spezielle Ernährungstherapeuten wie mich. Wir beginnen mit einer ausführlichen Befragung (Anamnese) zu allen Bereichen deines Lebens. Zusammen besprechen wir mögliche Stolpersteine und wie du am besten damit umgehen kannst. Gerne können wir in einem kurzen Infogespräch klären, wie ich dich unterstützen kann.

Meine Zusammenfassung

Die Diagnose „Lebensmittelallergie“ kann im ersten Moment ganz schön schocken. Wahrscheinlich hast du in dem Moment das Gefühl, dass du nie wieder so essen kannst wie vorher. Das ist auch richtig. Aber das heißt nicht, dass du deswegen schlechter isst. Nein, du isst zukünftig einfach nur anders. Aber genauso lecker. Und damit die Umstellung reibungslos funktioniert, hole dir unbedingt eine Ernährungsfachkraft an deine Seite. Ich bin gerne für dich da! 😊 Damit du nicht nur deine Allergene beim Einkaufen erkennen kannst, sondern auch dein Leben genießen kannst.

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