Ernährung beziehungsweise Abnehmen zu verstehen ist quasi so, als wolltest du in einem unbekannten Labyrinth den direkten Weg auf Anhieb hinausfinden. Das geht in der Regel schief. Du irrst ewig herum, bis du meist durch Zufall den Ausgang findest. Viel einfacher ist es jedoch, wenn du jemanden triffst, der sich auskennt und dir den Weg nach draußen zeigt. Dich bis zu deinem Ziel begleitet.
Ähnlich ist es mit den Ernährungs-Mythen. Gerade wenn es um das Thema Abnehmen geht, halten sich viele Gerüchte, von denen keiner so richtig weiß, wo sie anfangen und wo sie enden. Ich habe mir mal die wichtigsten genauer angeschaut.
Mythos 1: Du musst frühstücken.
Beim ersten Mythos geht es um dein Frühstück. Du kennst bestimmt auch das Sprichwort: Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann. Viele behaupten, dass du frühstücken musst, um auch wirklich abzunehmen. Dies würde deinen Stoffwechsel ankurbeln und dafür sorgen, dass du vormittags keine Heißhungerattacke bekommst. Diese Behauptung ist so nicht richtig. Es kommt einfach auf deinen Tagesrhythmus an. Ist dein Frühstück für dich wichtig, dann solltest du es auch beibehalten.
Ich frühstücke beispielsweise nicht. Ich habe schon als Kind nicht gefrühstückt. Meine erste Mahlzeit habe ich in der Regel eingenommen, wenn ich von der Schule nach Hause gekommen bin. Irgendwann im Erwachsenenalter hatte ich mir frühstücken angewöhnt. Inzwischen spare ich mir das wieder. Ich fühle mich einfach wohler damit. Und wenn ich doch mal Lust auf ein Frühstück habe, dann gönne ich mir das einfach. Flexibilität wird in meinen Ernährungsberatungen ganz großgeschrieben.
Außerdem passt es auch sehr gut zum Intervallfasten. Meistens halte ich mich an die Variante 16/8, also während 16 Stunden fasten und in den restlichen acht Stunden essen. Manchmal mache ich auch 20/4. Wie gesagt, ich sehe das Ganze sehr flexibel.
Logisch ist auch, dass, wenn du drei Mahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen) zu dir nimmst, du meist mehr Kalorien zu dir nimmst, als wenn du nur zweimal am Tag isst. Auch ist es häufig so, dass gerade zum Frühstück sehr viel Ungesundes gegessen wird wie Brot, Brötchen oder Kaffeestückchen. Oder zum Beispiel ein Glas Orangensaft. Dies behindert natürlich enorm das Abnehmen. Um genau dies zu vermeiden, gibt es in meiner Rezepte-Box jede Menge gesunder Alternativ-Rezepte, die dein Frühstück so richtig schön aufpeppen.
Dein Frühstück einfach wegzulassen, hat auch noch einen anderen Vorteil. Längere Essenspausen wirken sich nämlich positiv auf deinen Insulinspiegel aus. Und was Insulin mit Abnehmen zu tun hat, habe ich in folgendem Artikel erklärt: Dickmacher Insulin
Lies dir auch gernen meinen Blogartikel „Ist Frühstücken wirklich wichtig?“ durch.
Mythos 2: Fett macht fett.
Diesen Satz habe ich schon so oft gehört und gelesen. Irgendwann hatte ich ihn dann sogar mal geglaubt. Aus diesem Grund hatte ich mich dem Hype angeschlossen und Light-Produkte, wie beispielsweise Light-Käse, gekauft. Bis ich dahintergekommen bin, dass dieser auch nicht weniger Kalorien hat. Denn Fett ist ein Geschmacksträger und ohne Fett schmeckt der Käse nicht. Also wurde dem Käse Zucker und künstliche Geschmacksverstärker beigemischt. Na ja, wirklich kalorienarm und gesund war dies nun auch nicht.
Heute sind die meisten Menschen erstaunt, wenn sie sehen, was ich esse. Für viele ist es unerklärbar, wie ich so „viel“ Fett essen kann und dabei abnehme. Ich habe das „viel“ deswegen in Anführungszeichen gesetzt, da dies immer relativ ist. Die Fettmenge ist an meinen Bedarf angepasst und ich kombiniere (fast) alle meine Mahlzeiten mit Gemüse oder Salat. Manchmal ersetzt auch mein Lieblingsnachtisch eine komplette Mahlzeit. Und ja, er beinhaltet sehr viel Fett.
Ich kann also als lebenden Beweis herhalten, dass Fett nicht unbedingt fett macht. Es kommt auf die Qualität der Fette an und womit du sie kombinierst.
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Mythos 3: FDH hilft immer.
FDH steht für „Futtere die Hälfte“. Das ist der Glaubenssatz, den die meisten Diäten vermitteln. Ist ja auch irgendwie logisch: Desto weniger du isst, umso schneller nimmst du ab. Aber ist das auch tatsächlich so?
Schauen wir es uns doch mal etwas genauer an. Wenn du weniger isst, nimmst du normalerweise auch weniger Kalorien zu dir. Meistens dann leider zu wenig. Dadurch wird ein bestimmter Mechanismus in Gang gesetzt: nämlich der sogenannte Hungerstoffwechsel. Dein Körper befindet sich in Bezug auf die Ernährung immer noch in der Steinzeit. Ihm ist nicht klar, dass du dir jederzeit und überall etwas zu Essen beschaffen kannst. Er ist darauf ausgerichtet, dich am Leben zu erhalten. Und eine Diät vermittelt ihm das falsche Signal, dass jetzt gerade wieder schlechte Zeiten eingetreten sind. Er versucht dir also zu helfen, indem er seinen Stoffwechsel und nach Möglichkeit seinen Energieverbrauch drosselt. Somit erreichst du also genau das Gegenteil: dein Körper spart und gibt nichts mehr her. Und du nimmst nicht ab
Ganz am Anfang funktioniert das mit dem FDH noch, aber wie gesagt, spätestens nach ein paar Tagen reagiert dein Körper auf die Diät. Und leider nicht so, wie du es dir vorgestellt hast. Wenn du dann entnervt deine Diät abbrichst und wieder ganz normal wie vorher isst, passiert folgendes: Der sogenannte Jo-Jo-Effekt tritt ein. Du nimmst genau das zu, was du dir vorher mühsam abgerungen hast. Und manchmal kommt sogar noch ein bisschen mehr drauf als vorher.
Deswegen mein Tipp: Wenn du abnehmen möchtest, vergiss FDH. Wichtig ist eine Ernährung, die deinen Körper mit allem versorgt, was er braucht. Frei nach dem Motto: Du musst ihm erst etwas geben, bevor du ihm etwas nehmen kannst. Dann kannst auch du mit Leichtigkeit und nebenbei abnehmen.
Mythos 4: Du kannst 10kg in 10 Tagen abnehmen.
Oh ja, das ist etwas, was dir immer wieder gerne und oft versprochen wird. Aber mal ganz ehrlich: Glaubst du das wirklich? Ich drehe das Ganze gerne einfach um: Hast du in zehn Tagen tatsächlich zehn Kilogramm zugenommen? Ich habe noch keine gefunden, die dies bejaht hätte. Also ist es im Umkehrschluss logisch, dass du auch keine zehn Kilo in zehn Tagen abnehmen kannst.
Im Vordergrund sollte vor allem Folgendes stehen: Gesund und nachhaltig abnehmen. Wenn du dies berücksichtigst, wird es auch keinen Jo-Jo-Effekt geben. Aber was ist nun unter gesund zu verstehen? Ich habe es oben bereits angedeutet: Effektiv und vor allem gesund abnehmen kannst du nur dann, wenn du auch während der Abnehmphase deinen Körper mit allen nötigen Makro- und Mikronährstoffen versorgst.
Es gibt drei verschiedene Makronährstoffe: Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Die letzten beiden sind essenziell, das heißt, um existieren zu können, benötigt dein Körper beide in ausreichender Menge. Kohlenhydrate dagegen sind nicht essenziell, also nicht lebensnotwendig. Sie sind reine Energielieferanten. Und was du zu viel an Kohlenhydraten isst, wandelt dein Körper einfach in Körperfett um. Dieses wirst du dann nicht so schnell wieder los. Wenn du also abnehmen möchtest, macht es Sinn, bei den Kohlenhydraten anzusetzen. Erfahrungsgemäß wird davon viel zu viel gegessen. Es ist leichter, mal schnell ein belegtes Brötchen zu bekommen als beispielsweise einen frischen Salat mit Thunfisch. Es liegt also in deiner Verantwortung, dich gut um dich selbst zu kümmern.
Unter Mikronährstoffen sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu verstehen. Die findest du jedoch fast gar nicht in einer kohlenhydratreichen Mahlzeit, sondern vor allem in Gemüse und Salat.
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Mal schnell abnehmen macht also keinen Sinn. Viel effizienter ist es, wenn du deine Ernährung dauerhaft umstellt. Und zwar so, dass du satt bist, es dir schmeckt und dein Körper alles bekommt, was er braucht. Dann kannst du auch entspannt 10, 20, 30 oder noch mehr Kilos abnehmen.
Du möchtest deine Ernährung gerne umstellen? Dann schau doch einfach mal auf meiner Webseite vorbei. Gerne können wir auch telefonieren und schauen, ob wir Zwei zusammenpassen. Ich freue mich auf dich.
Mythos 5: Wer abnehmen will, muss Sport treiben.
Oh weh, wenn es danach gehen würde, hätte ich niemals abgenommen. Ich bin ein absoluter Sport-Legastheniker. Und ich stehe auch dazu. Ich bewege mich sehr gerne, aber mit wirklichen sportlichen Aktivitäten hat das wenig zu tun. Deswegen finden auch viele Menschen zu mir, die gerne abnehmen möchten, aber keine Lust auf Sport haben.
Ich vertrete ganz klar die Meinung, dass Sport nicht nötig ist, um abzunehmen. Das schaffst du mit einer vernünftigen Ernährungsumstellung. Dennoch bestärke ich jede darin, Sport zu machen, wenn sie es gerne möchte. Warum das? Das hat mehrere Gründe:
- Wenn du Sport machst, verbrennst du zusätzliche Kalorien.
- Wenn du regelmäßig Sport machst, baust du mehr Muskulatur auf. Und Muskeln sind reine Kalorienvernichtungsmaschinen.
- Durch Sport wird dein Gewebe gestrafft.
- Sport hilft dir dabei, Stress in jeglicher Form abzubauen. Dies wiederum unterstützt das Abnehmen.
Du siehst also, Sport hat im Zusammenhang mit Abnehmen schon seine Berechtigung, es ist jedoch nicht zwingend notwendig. Wenn du also gerne Sport machst oder machen möchtest, dann ist dies eine gute Sache. Wenn du jedoch so gar nichts übrig für Sport hast, dann ist das auch okay. Deine Pfunde werden trotzdem purzeln.
Mythos 6: Du musst deinen ganzen Lebensstil ändern.
Dazu habe ich eine ganz einfache Frage: Warum? Und vor allen Dingen: Wie soll das gehen? Natürlich ist es richtig und wichtig, manche Dinge in deinem Leben zu verändern. Aber gleich deinen ganzen Lebensstil? Manche Gewohnheiten gehören einfach zu dir dazu, sie machen dich aus. So wie ich beispielsweise keinen Sport mache. Das wird sich wohl auch nicht ändern.
Manchmal ist dein Lebensstil auch durch deinen Beruf geprägt. Vielleicht arbeitest du ja in Schichten. Oder du bist beruflich ständig unterwegs. Dann geht es nicht darum, deinen Lebensstil zu ändern, sondern darum, neue Gewohnheiten so einfach wie möglich in deinen Alltag zu integrieren.
Oft werde ich auch darauf angesprochen, dass beispielsweise kein Intervallfasten (IF) gemacht werden kann, da der- oder diejenige in Schichten arbeitet. Da es schlecht möglich ist, die Arbeitszeiten an das IF anzupassen, wird das IF eben an die Arbeitszeiten angepasst. Alles ist möglich. Du musst nur wissen, wie.
Ähnlich sieht es auch aus mit Verboten. Der Gedanke, dass das eigene Ernährungsverhalten von heute auf morgen radikal verändert werden muss. Auch dies sehe ich etwas anders. Zuerst ist zu klären, wo der oder die Abnehmwillige steht. Und genau dort beginnt die Ernährungsreise. Und zwar im eigenen Tempo. In der Regel dauert eine Basis-Umstellung zwischen zwei und vier Wochen. Danach geht es an die Feinarbeit.
Ich achte sehr darauf, wo meine Patientinnen stehen, was sie brauchen und in welchem Tempo sie vorangehen wollen beziehungsweise können. Oftmals gibt es noch weitere Umstände, die berücksichtigt werden müssen, wie beispielsweise Kinder, Ehemann, berufliche Situation, Wechseljahre, Unverträglichkeiten, Krankheiten und ähnliches.
Mythos 7: Faste einfach ein paar Tage.
Es ist schon richtig, dass du durch Fasten ein paar Kilogramm innerhalb kürzester Zeit verlieren kannst. Ich habe zehn Jahre lang Fastenkurse angeleitet und selbst schon sehr oft gefastet. Da ich ein absoluter Kontrollfreak bin, habe ich auch meistens alles protokolliert. Im Durchschnitt haben die meisten Teilnehmer in fünf Fastentagen zwischen drei und vier Kilogramm abgenommen, je nach Ausgangssituation. Jedoch kamen die meisten Kilos wieder drauf, wenn danach keine Ernährungsumstellung vorgenommen wurde.
Fasten dient nicht nur zum Reinigen und Entgiften, es bietet auch die Chance, ernährungstechnisch einen Neustart zu machen. Ich vertrete die Meinung: Wenn du es geschafft hast, fünf Tage oder sogar noch länger zu fasten, dann schaffst du es auch, dein Ernährungsverhalten zu ändern. Fasten verschafft dir eine perfekte Ausgangssituation, um deine Ernährung anzupassen.
Gut eignet sich auch eine Fastenkur, wenn du kurzfristig zwei bis drei Kilo abnehmen möchtest. Beispielsweise wenn du zu einem großen Fest eingeladen bist und deine Kleider etwas stramm sitzen. Aber wie gesagt, diese Kilos kommen innerhalb kürzester Zeit auch wieder zurück.
Überlege dir also genau, warum du fasten möchtest und was du damit bezweckst. Nur dann macht Fasten auch einen Sinn.
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Du würdest gerne abnehmen, hast aber das Gefühl, du hast dich im Ernährungslabyrinth verlaufen? Ich kenne dieses Labyrinth in- und auswendig. Ich begleite dich gerne auf deinem Weg zu deinem Ziel.
Wenn du dir unsicher bist, ob du es auch wirklich schaffen kannst, dann buche dir einfach dein kostenfreies 15-minütiges Schnuppergespräch. Ich freue mich auf dich.
Liebe Grüsse, Silvia
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Bildnachweis:
- Titelbild: Depositphotos, JackyBrown, ID 37967837
- Frühstück: Depositphotos, monticello, ID 72973949
- große Jeans: Depositphotos, belchonock, ID 13509052
- Sport: Depositphotos, mtoome, ID 40111699
- Teetasse: Fotolia, volff, ID 48975297
Liebe Sivlia
Vielen Dank für diese Aufklärung!
Ich mache auch seit über einem Jahr mind. 16/8 & fühle mich super! Habe morgens so viel mehr Energie dadurch.
Liebe Claudia,
sehr gerne. 16/8 empfehle ich auch immer wieder gerne, da es relativ leicht umsetzbar ist.
Liebe Grüsse, Silvia