„Wir alle wissen doch, dass Abnehmen mit Verzicht verbunden ist.“
Dieser Satz sagte eine Frau zu mir, die gerne ein paar Pfunde purzeln lassen möchte.
Dieser Satz hat mich richtig getroffen. Er hat mir fast körperlich weh getan. Vielleicht hatte ich früher auch so gedacht? Ich weiß es nicht mehr. Aber ich bin mir sicher, dass ganz viele Frauen so denken.
Bedeutung von Verzicht
Aber was bedeutet denn eigentlich Verzicht? Was verbirgt sich dahinter?
Ich habe mal ein bisschen gestöbert. Im Wörterbuch steht folgende Definition für Verzicht: „Nichtinanspruchnahme von etwas, das einem zusteht; Aufgabe eines Wunsches.“
Okay. Wenn ich mich jetzt ketogen ernähre, dann nehme ich keine Kohlenhydrate in Anspruch, obwohl sie mir zustehen. Ich gebe den Wunsch auf, massig Kohlenhydrate wahllos in mich hineinzustopfen. Hmm, klingt nicht wirklich überzeugend für mich.
Emotionale Wirkung
Was löst das Wort „Verzicht“ emotional bei mir aus?
Nun sitze ich hier vor meinem Rechner und spüre in mich hinein. Was verstehe ich allgemein unter Verzicht und wie wirkt sich dieser Gedanke auf mich aus?
Ich schließe meine Augen und versuche, dieses Wort zu fühlen. Es ist ein unangenehmes Gefühl. Irgendetwas zieht sich in mir zusammen. Es weckt sofort Widerstand in mir. Ich möchte das Leben genießen und auf nichts verzichten, was mir wichtig ist.
Und genau da, bin ich bei dem springenden Punkt. „Was mir WICHTIG ist!“
Okay, nochmal ganz zurück zum Anfang.
Ich wollte ABNEHMEN. Und ich wollte GESUND abnehmen. Ich wollte NACHHALTIG gesund abnehmen. Und ich wollte vor allem SATT sein und LECKER essen können.
Das ist das, was mir wichtig war und immer noch wichtig ist!
„Satt und lecker essen“ hört sich schon mal nicht nach Verzicht an. Ganz im Gegenteil!
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Zusammenspiel Abnehmen & Genießen
Aber wie passt das nun zusammen: Abnehmen und gleichzeitig satt sein und lecker essen?
Schauen wir uns dazu erstmal die Sache mit einer herkömmlichen Diät an. Eine Diät, bei der du in zwei Wochen zehn Kilogramm abnimmst. Das wird dir zumindest versprochen. In irgendwelchen Frauenzeitschriften, in Anzeigen, in Emails … Ja, auch ich bekomme solche Emails. 😉
Du hältst dich genau an den Plan, der da steht. Du bist stolz, dass du das zwei Wochen lang durchgezogen hast. Dass du diese Radikalkur überhaupt durchgehalten hast. Dann kommt die nackte Wahrheit: Deine Waage zeigt keine zehn Kilo weniger an. Vielleicht sind es drei, vier oder sogar fünf Kilo weniger. Und du hast Hunger. Verlangen auf alles Mögliche. Und vor lauter Frust, dass du es nicht geschafft hast, diesem simplen Plan zu folgen und wahrscheinlich die einzige bist, die keine zehn Kilo abgenommen hat, machst du folgendes: Du gehst schnurstracks an den Kühlschrank, lädst dir deinen Teller voll und isst dich erst mal so richtig satt. Immerhin hast du ja zwei Wochen lang gehungert. Und weil du so gefrustet bist, gibt es als Seelentröster gleich noch eine Tafel Schokolade hinterher. Das war´s dann mit der blöden Diät!
All das, was du dir mühsam zwei Wochen lang am Mund abgespart hast, kommt nun geballt. Der Jo-Jo-Effekt lässt natürlich nicht lange auf sich warten. Und du bist unglücklicher als vorher.
Warum Diäten scheitern müssen
Was aber ist passiert?
Das kann ich dir verraten. Du bist auf das verlockende Versprechen eines schnellen Diät-Ergebnisses hereingefallen. Und mit dir 1.000 andere. Glaube mir, du stehst damit garantiert nicht alleine. Sogar ich habe schon mal eine Kohlsuppendiät getestet. Natürlich auch ohne Erfolg.
Warum ist deine Diät gescheitert?
Grund 1: Hunger durch zu viele Verbote
Die herkömmlichen Diäten gehen alle nach dem gleichen Schema vor. Kalorien werden stark reduziert, so dass du mehr Kalorien verbrauchst als du zu dir nimmst. Logische Folge: Du nimmst ab. Aber! Anfangs ist es eh nur Wasser, welches du verlierst. Und du bist ständig hungrig, da du ja nur auf Sparflamme essen darfst. Das hält keiner über lange Zeit durch. Und Spaß macht es auch keinen.
Grund 2: Lahmlegen deines Stoffwechsels
Grund 1 zieht nach kurzer Zeit schon Grund 2 mit sich. Dein Körper ist nämlich ganz schön schlau. Wenn er merkt, dass er viel weniger als vorher bekommt, dann fängt er an zu sparen. Das ist wie mit deinem Einkommen. Stell‘ dir vor, du würdest ab nächsten Monat auf einmal nur noch die Hälfte deines Gehalts bekommen. Dann würdest du auch sofort damit beginnen, bestimmte Dinge zu streichen, um Geld zu sparen. Genauso macht es auch dein Körper. Er drosselt deinen Stoffwechsel und verbraucht viel weniger Energie als vorher. Somit fällt das Abnehmen immer schwerer.
Grund 3: Setzen von unrealistischen Zielen
Ich weiß, das möchtest du nicht unbedingt hören, aber: Du kannst nicht innerhalb von zwei Wochen zehn Kilo abnehmen. Definitiv nicht auf gesunde Art und Weise. Realistisch sind ein bis zwei Kilo. Vielleicht noch ein bisschen mehr aufgrund des anfänglichen Wasserverlustes. Stelle dir einfach mal zehn Kilo vor: Das wären 40 Päckchen Butter! Ja, du hast richtig gelesen. 40 Päckchen! Wie soll denn so viel Fett in zwei Wochen verschwinden? Merke dir also: Es ist NICHT deine Schuld, wenn du es nicht geschafft hast. Niemand schafft das. Es ist nur ein verdammter Köder, damit du diese Diät machst. Die Ergebnisse sind alle erstunken und erlogen.
Grund 4: Gleiches Schema für alle
Eine herkömmliche Diät berücksichtigt logischerweise nicht deine persönlichen Belange, Bedürfnisse und vor allem auch keine Vorerkrankungen. Deswegen wirkt die Diät bei dem einen so, und beim anderen so. Vielleicht gehörst du zu den Glücklichen und nimmst ein paar Kilo ab. Vielleicht gehörst du aber auch zu der anderen Gruppe und es funktioniert überhaupt nicht. Diäten sind langfristig nicht zielführend. Wenn du wirklich abnehmen möchtest, hilft dir nur eine für dich passende Ernährungsumstellung.
Grund 5: Keine Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
Und damit bin ich auch schon bei meinem fünften Grund: der Nachhaltigkeit. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du nicht nur für ein paar Wochen Gewicht reduzieren möchtest, sondern dass die Gewichtsabnahme nachhaltig sein soll. Wenn du eine Diät machst und danach wieder zu deinen alten Ernährungsgewohnheiten zurückkehrst, wirst du die verlorenen Pfunde wieder zunehmen. Eventuell sogar noch ein bisschen mehr. Ja, auch hier sind wir wieder beim Jo-Jo-Effekt. Dauerhaft abnehmen kannst du nur, wenn du auch dauerhaft etwas änderst. Das muss dir klar sein.
Grund 6: Fördern von negativen Emotionen
Bei einer Diät gibt es viele Einschränkungen ohne einen adäquaten Ersatz. Und hier finden wir wieder unseren losen Faden – jetzt sind wir nämlich beim Verzichtgefühl angelangt. Du fühlst dich bei deiner Diät weder gesättigt noch zufrieden. Es fühlt sich eher wie eine Quälerei an. Zwar für einen guten Zweck, aber dennoch nicht unbedingt toll. Eine Diät sorgt also dafür, dass du dich schlecht fühlst. Du wirst grantig und unausstehlich. Ich kann es dir nicht verdenken. Ich bin von Sternzeichen Löwe. Hast du schon mal einen hungrigen Löwen gesehen? Das ist nicht unbedingt eine schöne Sache. Mein Mann konnte früher ein Lied davon singen.
Mein Fazit davon ist, dass eine herkömmliche DIÄT meist mit Verzicht verbunden ist.
Gibt es eine Lösung?
Wie kannst du es nun besser machen? Wie kannst du es RICHTIG machen?
Ganz einfach: Du brauchst eine Ernährungsform, die
- dich satt macht.
- dir schmeckt.
- deinem Körper alles gibt, was er braucht.
- dir Glücksgefühle vermittelt.
- an dich angepasst ist.
- dir das Abnehmen leicht macht.
Als Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin habe ich mich auf die ketogene Ernährung spezialisiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ich all meinen Patientinnen empfehle, sich ketogen zu ernähren. Denn es passt tatsächlich nicht zu jedem.
Bewährt hat sich ein 3-Schritte-Plan. Bei manchen Patientinnen reicht der erste Schritt aus. Andere wiederum gehen alle drei Schritte bis zur ketogenen Ernährung.
Der 3-Schritte-Plan
Wie sieht dieser 3-Schritte-Plan aus?
Dein erster Schritt
Hier verschwindet der industrielle Zucker von deinem Speiseplan. Du erfährst, wie du stattdessen natürlich süßen kannst.
Dies ist auch besonders zu empfehlen, wenn du Probleme jeglicher Art mit deinem Darm hast. Oder Hautprobleme. Oder chronisch-entzündliche Erkrankungen. Ebenso bei einer Fruktoseintoleranz.
Dein zweiter Schritt
Bei deinem zweiten Schritt entscheidest du dich ganz bewusst dafür, die klassischen Kohlenhydrate wegzulassen. Du wirst merken, wie sich dein Geschmackssinn und deine Bedürfnisse verändern.
Diese Ernährungsform hilft dir auch bei Diabetes Typ 2, Zöliakie, Weizenunverträglichkeit und natürlich den gleichen Beschwerden wie bei Schritt 1.
Dein dritter Schritt
Dieser Schritt führt dich in die ketogene Ernährung. Lebensmittel mit relativ hohem Kohlenhydratgehalt werden nur noch sparsam eingesetzt. Du wirst erstaunt sein, welche Vielfalt an Lebensmitteln dir ohne Kohlenhydrate zur Verfügung stehen.
Diese Ernährungsform ist für mich das Non-Plus-Ultra. Aber wie schon gesagt: Es passt nicht für jeden. Wenn beispielsweise Vegetarier eine Laktoseintoleranz haben, dann empfehle ich, beim zweiten Schritt zu verweilen. Ansonsten hast du hier alle Vorteile von Schritt 1 und 2 und natürlich noch weitere. Eine der für mich wichtigsten Gründe für ketogene Ernährung ist die Autophagie. Dieses „Selbstreparaturprogramm“ wird durch Keto noch gesteigert. Deine Abwehrkräfte werden gestärkt, deine Gesundheit verbessert und es ist ein tolles Anti-Aging-Instrument.
Du kannst dir diese drei Schritte auch wie drei Häuser vorstellen, in denen unterschiedlich gekocht wird. In allen drei Häusern wird jedoch viel Wert auf leckeres und sättigendes Essen gelegt.
Du entscheidest, in welchem dieser drei Häuser du dich wohlfühlst.
Und ich zeige dir, wie du die jeweilige Küchenausstattung optimal für dich nutzen kannst.
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Liebe Grüsse, Silvia
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Bildnachweis:
- Titelbild: Depositphotos, deagreez1, ID 208822374
- Frau Stopp: Depositphotos, Voyagerix, ID 98819884
- Frau unter Decke: Depositphotos, zaretskaya, ID 19075403
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