Gute Vorsätze für das neue Jahr: Warum so lange warten?

Silvia Berft im Herbst mit braunem Labrador

Jedes Jahr fassen wir wieder aufs neue gute Vorsätze. Manch einer denkt vielleicht jetzt schon darüber nach, was er sich im Januar so vornehmen könnte. Oder was du schon ewig vor dir herschiebst und endlich mal umsetzen möchtest. Aber mal ganz ehrlich: Warum warten? Jeder Tag bringt eine neue Chance mit sich, etwas zu verändern. Schauen wir uns die Sache doch mal etwas genauer an.

Was ist so besonders am 01. Januar?

Irgendwie hat es sich so eingebürgert, dass der 01. Januar jedes Jahr für neue Vorsätze herhalten muss. Kennst du diese Gedanken auch?

  • „Im neuen Jahr wird alles besser.“
  • „Im neuen Jahr fange ich endlich mit Sport an.“
  • „Ab dem 01. Januar esse ich keine Schokolade mehr.“
  • „Im neuen Jahr fange ich endlich an abzunehmen.“
  • „Im neuen Jahr suche ich mir jemanden, der mir wegen meinem Bauchweh hilft.“

Diese Liste könnte ich nun endlos weiterführen. Du wahrscheinlich auch.

Aber warum muss es unbedingt der 01. Januar sein? Ich vermute mal, dass es schlicht und einfach am Jahreswechsel liegt. Das alte Jahr geht und das neue Jahr kommt. Und mit ihm die guten Vorsätze. Der Jahreswechsel ist für Viele quasi wie ein Schnitt. Alles soll nun besser und anders werden.

Vorteile und Nachteile vom 01. Januar

Schauen wir uns doch den 01. Januar etwas genauer an. Was sind seine Vorteile? Was seine Nachteile?

Vorteile

  • Während der Weihnachtsfeiertage und dem (meist) anschließenden Urlaub hast du genug Zeit, nachzudenken. Was würdest du gerne ändern? Was wäre dir wichtig?
  • Viele Menschen fassen an diesem Tag gute Vorsätze. Du bist also nicht alleine.
  • Da alle auf „gute Vorsätze“ programmiert sind, findest du auch leicht Unterstützung. Vielleicht sogar jemand, der das gleiche Ziel hat wie du. Dadurch könnt ihr euch gegenseitig motivieren.
  • Du kannst es mit dem Jahreswechsel verbinden und quasi einen Neuanfang machen.
  • Du hast das ganze Jahr vor dir, um deine Vorsätze in die Tat umzusetzen.

Nachteile

  • Es fühlt sich irgendwie schon fast wie ein Muss an, an diesem Tag gute Vorsätze zu fassen. Manchmal sind deine Vorsätze dann auch nur halbherzig.
  • Gute Vorsätze, die am 01. Januar gefasst werden, werden meistens wieder schnell über den Haufen geworfen.
  • Oft ist es so, dass du dir viel zu viel vornimmst. Das ist unmöglich umzusetzen. Und dann ist das Aufgeben auch schon in greifbarer Nähe.
  • Wenn dein Veränderungszeitpunkt in der Zukunft liegt, verleitet es oft dazu, jetzt noch über die Stränge zu schlagen. Denn ab dem 01. Januar bist du ja gedanklich bereit, dich zu kasteien. Also möchtest du es dir vorher noch gutgehen lassen. Sorry, das wird so nicht funktionieren.
  • Du bist voller Euphorie und gehst mit unrealistischen Erwartungen ins neue Jahr. Auch hier ist Scheitern vorprogrammiert.
  • Sobald die erste Hürde in den ersten paar Wochen auftaucht, schwindet meistens deine Motivation und du gibst auf.

Das Geheimnis liegt darin, dir die richtigen Vorsätze zu nehmen!

Gute Vorsätze das ganze Jahr über

Frau X kommt zu mir in die Praxis. Die junge Frau packt ihre Unterlagen aus, schiebt sie mir über den Tisch zu und sagt: “ Ich möchte etwas verändern. Ich möchte abnehmen, damit auch mein Blutdruck wieder runtergeht. Und damit ich mir mal wieder normale Klamotten kaufen kann.“

Nein, es ist nicht das neue Jahr. Es ist Anfang November. Sie kommt mit einem Wunsch, einem Ziel, einem Anliegen zu mir. Nach mehreren Sitzungen werden daraus gute Vorsätze.

Geplante, zielgerichtete, detaillierte, realistische gute Vorsätze.

Wie ist es dazu gekommen?

Ihr Leidensdruck war so hoch, dass sie sich nach Hilfe umgeschaut hatte. Dabei fiel ihre Wahl auf mich. (Was mich natürlich sehr gefreut hat.) Ich will dir den ganzen Prozess ersparen, nur soviel: Irgendwann waren wir an dem Punkt, an dem es um das Ziel, den Vorsatz, ging.

Mir ist es wichtig, Vorsätze/Ziele aufzuschreiben. Und zwar möglichst konkret. Dies bezieht sich nicht nur auf das Abnehmen, sondern auch auf alle Darmerkrankungen. Aber bleiben wir bei meinem Beispiel. Nicht hilfreich wäre hier „Ich will abnehmen.“ Hier sind wir in die Tiefe gegangen. Sie sollte genau beschreiben, was sie dafür tun möchte. Es ging also nicht nur um das WAS, sondern auch um das WANN und vor allem WIE. Lies dir dazu auch gerne meinen Blogartikel „Wie du dein Ziel mit der SMART-Formel erreichen kannst“ durch.

SMART-Formel
SMART-Formel

Warum fällt es uns oft so schwer?

Mal ganz ehrlich: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und wenn wir schon mal bei den Tieren sind: Da gibt es natürlich auch noch den inneren Schweinehund.

Aber zurück zum Gewohnheitstier. Gute Vorsätze bedeuten, dass du etwas verändern möchtest. Dies ist nicht immer so einfach, denn bestimmte Gewohnheiten haben sich schon jahrelang, manchmal sogar jahrzehntelang, eingefahren. Ein guter Vorsatz ist also leicht gefasst, aber oft schwer durchzuhalten. Einfacher ist es, wenn du Jemanden an deiner Seite hast, der dich unterstützt. Der dir dabei hilft, in die Umsetzung zu kommen. (An der Stelle winke ich mal ganz dezent. ☺️) Denn das Wollen ist ja schon da, nur an der Umsetzung hapert es meistens.

Zugenommen wird zwischen Neujahr und Weihnachten, nicht zwischen Weihnachten und Neujahr.

Tja, und dann ist da noch der berühmt, berüchtigte Schweinehund. Um den zu überlisten, brauchst du nicht nur ein Ziel/Vorsatz, sondern einen Plan. Und zwar einen konkreten Plan. Ein Plan, der zu dir passt. Der dein Leben nicht komplizierter, sondern einfacher macht. Und du solltest deinen inneren Schweinehund nicht überfordern. Denn wenn du zu viel auf einmal möchtest, wird er streiken. Er legt sich mit dir aufs Sofa und seufzt: „Das kann ja doch nichts werden.“

Also gib ihm kleine Häppchen, mit denen du ihn beruhigen kannst. (Häppchen meine ich natürlich nicht wortwörtlich. 🙈) Gewöhne ihn langsam an neue Dinge. Es funktioniert leider nur selten, von einem auf den anderen Tag alles über den Haufen zu werfen. Ist eigentlich auch viel zu stressig. Beginne damit, Kleinigkeiten zu verändern. Das fällt dir viel leichter. Und ich kann dir aus Erfahrung sagen: Jeder noch so kleine Schritt zählt. Und bringt dich näher zu deinem Ziel.

Silvia Berft im Herbst an der Nahe
Auch der Herbst eignet sich perfekt für gute Vorsätze!

Was hilft dir bei deinen Vorsätzen?

Hier verrate ich dir noch ein paar Tipps, wie es mit deinen inneren Vorsätzen auch wirklich klappen kann. Einige davon habe ich oben schon so nebenbei erwähnt.

Tipp 1: Setz deine Messlatte nicht zu hoch an.

Ich bleibe nochmal beim obigen Beispiel. Nimm dir nicht vor, in den nächsten vier Wochen nur noch Gemüse zu essen. Oder dass du in drei Monaten zwanzig Kilo abnehmen möchtest. Setze dir lieber kleine Ziele, die du auch definitiv erreichen kannst. Das wird dich auch enorm motivieren.

Tipp 2: Belohne dich für deine Erfolge.

Nein, du sollst jetzt nicht unbedingt schlemmen gehen. 😅 Aber wie wäre es mit einem Kinobesuch, einem Saunagang oder vielleicht ein neues Kleidungsstück. Zeige dir selbst, wie stolz du auf dich bist. Denn das darfst du auch. Jedes noch so kleine erreichte Ziel ist ein Grund zum Feiern.

Tipp 3: Suche dir Unterstützung.

Wenn du dich alleine überfordert fühlst, dann schau dich nach professioneller Unterstützung um. (Ich winke mal wieder. ☺️) Vielleicht findest du auch Gleichgesinnte in einer Gruppe (Schau dir dazu auch gerne meinen Gruppenkurs „Genuss ohne Verdruss“an.). Wichtig ist auch, dass du dein Umfeld über dein Vorhaben informierst. Du wirst sehen, auch hier findest du Verbündete.

Tipp 4: Treffe eine Vereinbarung.

Setze dir ein realistisches Ziel und behandele es wie eine „Wette“. Ohne Druck, jedoch mit viel Motivation. Du kannst ganz offen mit jemandem „wetten“ oder auch still und heimlich eine Vereinbarung treffen. Beispiel: Du gehst die nächsten acht Wochen nur noch einmal pro Woche zum Bäcker und holst dir etwas. (Statt wie vorher jeden Tag.) Wenn du diese Vereinbarung brichst, bekommt dein ungeliebter Kollege oder wer auch immer 50 Euro von dir. Am besten ist, du legst sie in einem Umschlag parat. Wenn du dein Ziel einhältst, darfst du die 50 Euro ausgeben. Klingt fair, oder?

Tipp 5: Misserfolge als Lernprozesse sehen.

Nobody is perfect! Es kann immer mal blöde Situationen geben, in denen du in alte Muster zurückfällst. Mache dir deswegen keinen Kopf, sondern schau wieder nach vorne. Glaube mir, du bist nicht die/der Einzig(st)e, dem das passiert. Sehe es als eine Chance, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.

Meine Erkenntnisse

Gute Vorsätze kannst du das ganze Jahr über treffen. Wichtig ist, dass du dir einen Plan machst: Was möchtest du wie und wann machen. Wenn es noch an der Umsetzung hapert, dann suche dir Unterstützung. Sowohl im Familien- und Freundeskreis, als auch bei einer Ernährungsexpertin. (winke*winke). Deine Ziele/Vorsätze sollten so klein sein, dass sie zu schaffen sind. Aber auch so groß, dass du dich über jeden Erfolg riesig freust.

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